Neustart in 2018: Veilchen wollen ins Top4
Es könnte der größte Erfolg der Veilchen Ladies seit 2005 werden. Wenn sich am Sonntag, 7. Januar, um 16 Uhr im FKG die BG 74 und der BC Pharmaserv Marburg im Viertelfinale des DBBL-Pokals gegenüber stehen, dann wird der Sieger ins Top4-Finalturnier der besten Teams im nationalen Cup-Wettbewerb einziehen. Genau das haben die Veilchen zuletzt vor 13 Jahren geschafft. Damals sprang ein 4. Rang heraus.
Es war eine denkwürdige Partie, mit der die Veilchen im Viertelfinale 2005 den Einzug ins Finalturnier schafften. Damals siegte der vermeintliche Underdog aus Göttingen vor einer ausverkauften Halle mit 1250 Zuschauern im FKG nach Verlängerung äußerst knapp gegen die BG Dorsten, die zu jener Zeit eines der beiden dominierenden Teams im deutschen Damen-Basketball war. Coach Mahmut Ataman und sein Team um Spielmacherin Jennifer Kerns feierten den Triumph bis in die frühen Morgenstunden.
So ähnlich würde sich das auch der aktuelle Headcoach Giannis Koukos wünschen. Der Grieche aber weiß um die Realität: „Marburg zählt zu den vier besten Teams in der 1. Liga. Deshalb sind wir am Sonntag klarer Außenseiter. Aber wir wollen unser Bestes geben und im Pokal ist immer alles möglich.“ Schon im Punktspiel vor knapp zwei Monaten zeigten sich die Veilchen gegen Marburg in der 1. Halbzeit äußerst stark und verloren nach einem völlig verkorksten dritten Viertel (8:23) mit 57:73 gegen den aktuellen Tabellenfünften – punktgleich mit dem Vierten Herner TC.
Seit diesem Punktspiel hat sich beim momentanen Schlusslicht der 1. Liga einiges geändert. Anfang Dezember stießen die Niederländerin Francis Donders und Rückkehrerin Katarina Flasarova zum Team. Diese beiden erfahrenen Akteurinnen werden sich am Sonntag nach sechswöchiger Heimspiel-Pause erstmals den heimischen Fans vorstellen. Auch hier erwartet Trainer Koukos mit Blick auf die Liga-Begegnung gegen die Blue Dolphins aus Marburg eine Steigerung seines Teams.
Allerdings kommt ein Gegner, der es wirklich in sich hat. Mit Finja Schaake, Svenja Greunke, Alexandra Wilke, Stephanie Wagner und Marie Bertholdt hat Marburg fünf aktuelle Nationalspielerinnen in seinen Reihen. Ohnehin ist der Anteil von deutschen Spielerinnen mit zehn von 14 Akteurinnen im Kader der höchste in der 1. Liga. Hinzu kommen drei Amerikanerinnen und eine Bulgarin.
Erfolgreichste Werferin des Pokal-Viertelfinalisten aus Hessen ist Marburgs Eigengewächs Finja Schaake, die 14,1 Punkte pro Partie erzielt. Ihr folgen die beiden US-Girls Katlyn Yohn (11,2 Zähler) und Tanisha Baker (10,0). Ebenfalls stark: die Nationalspielerinnen Svenja Greunke (9,6), Marie Bertholdt (7,8) und Stephanie Wagner (6,7). Zu beachten ist zudem die Bulgarin Diana Voynova, die mit 7,8 Punkten und 5,6 Rebounds pro Spiel die zahlenmäßig beste Brettspielerin des Viertelfinal-Kontrahenten ist.
Giannis Koukos aber ist nach den ersten Eindrücken im Training, das am Dienstag wieder begonnen hat, äußerst zuversichtlich: „Wir sind nach vielen, vielen Jahren mal wieder im Viertelfinale. Auch wenn Marburg klar favorisiert ist, so wollen wir unseren Trip im Pokal fortsetzen. Wir werden am Sonntag alles dafür geben. Und wir freuen uns, wenn unsere Fans wie eine Wand hinter uns stehen.“