Playoff-Derby – Highnoon und Showdown zugleich

Ein von Clint Eastwood produzierter Western mit John Wayne in der Hauptrolle könnte spannender nicht sein: Am kommenden Sonntag um 16.30 Uhr duellieren sich die beiden besten Teams der 2. Liga Nord im FKG. Die BG 74 Veilchen Ladies empfangen das Wolfpack Wolfenbüttel. Es geht um Platz 1 der Abschlusstabelle.

Der Blick auf die Tabelle macht es unmissverständlich klar: Sowohl die Veilchen Ladies als auch das Wolfpack haben bislang lediglich drei Niederlagen kassiert. Der Sieger der Partie wird also als Tabellenführer in die Playoffs gehen und damit die beste Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg in die 1. Liga haben. „Wir wollen unbedingt als Spitzenreiter in die Playoffs“, gibt BG-Headcoach Giannis Koukos die Marschroute für das Match klar vor: „Ein Sieg gegen Wolfenbüttel und alles ist bestens. Ich würde mich freuen, wenn die Fans von den Rängen alles geben. Ich habe gehört, dass Wolfenbüttel immer mit sehr vielen Anhängern nach Göttingen kommt. Wir müssen klar machen, dass die Halle unsere ist.“ Koukos ist das erste Mal als Trainer der Veilchen im FKG-Derby dabei.

Wie gewohnt hat der Grieche seine Ladies nach dem Auswärtssieg in Osnabrück am Dienstag erstmals zum Training gebeten, um sie nach Video-Studium und weiteren Scoutings intensiv auf das entscheidende Match vorzubereiten: „Ich gehe jetzt davon aus, dass wir mit kompletter Mannschaft gegen Wolfenbüttel antreten können. Das ist schon mal wichtig, da auch das Wolfpack einen äußerst tiefen Kader hat.“

Aus diesem Kader heraus sticht seit der Winterpause die neu verpflichtete Alysha Womack. In bislang neun Partien avancierte die Amerikanerin mit 19,3 Punkten im Durchschnitt sogleich zur Top-Scorerin ihres Teams. Die 26jährige, die nach der Verletzung von Crystal Leary zum Wolfpack kam, steuert zudem 3,0 Rebounds, 2,8 Assists und 2,0 Steals zum Erfolg ihres Teams bei. Platz 2 der teaminternen Rangliste belegt Landsfrau Alli Gloyd, die mit 18,5 Punkten und 11,4 Rebounds die wertvollste Spielerin im Team von Trainer Pierre Hohn ist. Mit der Estin Birgit Pilbur hat er eine weitere Akteurin in seinen Reihen, die regelmäßig zweistellig trifft (10,0 Zähler im Schnitt). Und dann sind da noch Klaudia Grudzien (8,7 Punkte + 7,0 Rebounds), Theresa Simon (5,5 Punkte), Aneliya Draganova (5,1) sowie Leonie (3,7) und Nina Rosemeyer (3,6), die in jedem Zweitliga-Team eine tragende Rolle in der Rotation spielen würden. Nicht zu vergessen die Youngster Flavia Behrendt und Merit Brennecke. Auch Maj vom Hofe ist nach überstandenen Kreuzbandrissen langsam wieder im Formaufbau. „Das ist schon ein Spitzenteam, das zu Recht Tabellenführer ist“, berichtet Giannis Koukos.

Und doch will die BG den Gästen diese Position unbedingt abnehmen. Zumal das Hinspiel mit 70:71 denkbar knapp an das Wolfpack ging. Unvergessen ist die Situation kurz vor Spielende, als Wolfenbüttel bewusst foulte und es vor dem Einwurf eigentlich als unsportliches Foul hätte gewertet werden müssen. Die Schiedsrichter aber waren sich dieser Regel nicht bewusst. Göttingen traf zwar die Freiwürfe, hätte aber Ballbesitz haben müssen – Theresa Simon stellte mit einem Buzzer-Beater mit der Schlusssirene den Endstand her.

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