Veilchen Ladies reisen zum Top 4

Der Reigen schwieriger Aufgaben reißt für Basketball-Erstligist BG 74 Veilchen Ladies nicht ab. Am kommenden Wochenende geht es zum Top4-Finalturnier im DBBL-Pokal nach Chemnitz. Und dort treffen die Göttingerinnen am Sonnabend um 14 Uhr im Halbfinale auf den amtierenden deutschen Meister, den TSV Wasserburg.

Für die BG-Damen ist es erst das zweite Top4, für das sie sich qualifiziert haben. Das erste fand vor 13 Jahren in eben genau jenem Wasserburg statt. Eine, die sich daran sehr gut erinnern kann, ist die ehemalige Veilchen-Spielerin Sarah Le Rouxel-Goltze, die mittlerweile in Frankreich lebt und ihre aktive Laufbahn beendet hat: „Das war einfach unvergesslich. Wir waren ein Jahr zuvor in die 1. Liga aufgestiegen und haben vor vollem Haus gegen das Spitzenteam aus Dorsten das Top4 klar gemacht. Geheimnis der Aufstiegsmannschaft damals war der Teamspirit.“ Sie verfolge den Damen-Basketball in Göttingen immer noch und habe das Gefühl, dass es aktuell ähnlich sei. Deshalb könne durchaus etwas gelingen.

Allerdings bekommt es die BG im Duell gegen Wasserburg gleich mit einem echten Brocken zu tun. Der Serienmeister aus Bayern hat in diesem Jahr die Hauptrunde der 1. Liga als Zweiter abgeschlossen – zwei Punkte hinter Tabellenführer Keltern. Zudem gelang dem Team vom Inn das Kunststück, in den vergangenen vier Jahren gleich vier Mal das Double aus Meisterschaft und Pokal für sich zu entscheiden. Von daher ist der TSV klarer Favorit.

Allerdings hat der Champion in dieser Saison mit einigen Problemen zu kämpfen. Zunächst verletzte sich Aufbauspielerin Laura Hebecker vor Saisonbeginn am Kreuzband, dann fiel Centerin Rebecca Tobin für mehrere Wochen aus und Topscorerin Monique Reid (18,4 Punkte pro Partie) setzte zuletzt wegen Rückenproblemen für mehrere Spiele aus. Der Pokalverteidiger hat in dieser Saison bereits fünf Niederlagen hinnehmen müssen und trennte sich kurz vor Weihnachten von Headcoach Georg Eichler. Für ihn übernahm sein Co-Trainer Nikolay Gospodinov. Doch auch er konnte das Team nicht auf den eigentlich angestammten Platz 1 in der Tabelle zurückführen.

Ein Blick auf den Kader des Halbfinal-Gegners allerdings verrät, dass dort ausreichend Qualität vorhanden sein müsste. Neben der bereits angesprochenen Reid punkten fünf Spielerinnen im Schnitt zweistellig. Das sind die französische Brettspielerin Margaux Galliou (12 Punkte pro Spiel), Rebecca Tobin (11,0), die Litauerin Santa Ockokyte (10,3), die Serbin Milica Deura (10,1) sowie US-Guard Haiden Palmer (10,0). Überhaupt hat Wasserburg einen äußerst international aufgestellten Kader. Nach dem Ausfall von Hebecker ist mit Sophie Perner lediglich eine einzige Deutsche zum Einsatz gekommen.

Die Vergleiche in der Punktspielrunde gingen relativ deutlich an den doppelten Champion aus Bayern. Das Hinspiel in Göttingen verloren die Veilchen mit 43:75, in Wasserburg setzte es eine 99:53-Klatsche. BG-Headcoach Giannis Koukos: „Wir haben noch einiges gutzumachen gegen Wasserburg. Aber nach dem Klassenerhalt haben wir überhaupt keinen Druck mehr. Und das Team hat sich zuletzt immer mehr gesteigert. Warum sollte es nicht am Samstag über sich hinaus wachsen.“

Für den Fall eines Sieges steht am Sonntag um 15 Uhr das Finale gegen den Sieger der Partie Chemnitz gegen Keltern an. Das Spiel um Platz 3 startet bereits um 12 Uhr.

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